In den letzten Tagen und Wochen wurde ich des öfteren mal gefragt, was ich denn von der ganzen Sache mit der Weltlage, Trump, Putin, Israel, China, Iran, Ukraine, den damit verbundenen Kriegen und Krisenherden und den Hintergründen dazu halte. Nun kann oder könnte ich darauf durchaus ausweichende oder standardisierte Antworten geben, denn es gibt sie zuhauf, diese vorgegebenen und vorgesetzten Sichtweisen, die sich immerzu wiederholende Merksätze enthalten. Alle Medien der ganzen Welt verbreiten diese Tag für Tag ohne Sinn und Verstand. Sie sind aber perspektivisch ausgerichtet und können daher nicht dazu dienen, die Wirklichkeit zu erkennen oder auch nur etwas Konsens oder gar Frieden herzustellen. Auch gibt es für diese Machwerke in meiner Wahrnehmung weder Gründe noch Fakten noch sind mir irgendwelche Vorkommnisse bekannt, die selbige stützen könnten. Aus meiner ganz persönlichen Sicht ist die Lage im Prinzip sehr einfach. Weder die Ukraine noch Russland, weder Israel noch die Bewohner des Gazastreifens und Irans haben mir etwas getan oder hätten einen Grund, mir etwas anzutun. Auch habe ich weder mit den Staatsmännern/-frauen dort Streit oder große Meinungsverschiedenheiten, denn Meinungen sind in meiner Definition zwar komplexe, aber irreale Ansichten, die heute schon keinerlei Grundlage mehr zu haben brauchen. Und daher verspüre ich zu von mir abweichenden Meinungsvertretern weder Hass noch Abneigung. Trump oder Putin, auch Erdogan oder Xi, auch Merz oder Pistorius haben mir nichts getan. Ich habe diese Herren auch noch nie getroffen, nie mit ihnen diskutiert oder ein Glas getrunken. Das sind für mich sechs Menschen unter 8 Mrd. anderen. Warum sollte ich also den einen oder anderen davon hassen, bewundern oder sogar lieben?
Was mich wundert ist die Wahrnehmung, das viele Menschen meiner Umgebung anders denken und ihre Abneigung bzw. ihren Hass unverhohlen zur Schau stellen. Dabei geht es diesen doch meist wie mir. Keinem von ihnen hat je einen dieser gehassten Männer getroffen oder hatte eine Möglichkeit, sich über sie ein eigenständiges Bild zu machen. Was sie kennen können sind lediglich die Erzählungen anderer Menschen, die überwiegend über Medien transportiert werden, die zumeist aus ihrer eindimensionalen Ausrichten keinen Hehl machen. Nun stehen diese Männer ja an der Spitze eines Staates und müssen nun einmal Entscheidungen treffen. Die Gründe dazu liegen aber für das Volk nicht immer klar und unübersehbar auf dem Tisch. Im politischen Raum verbleibt vieles im Dunkel der Geheimhaltung, im Dunkel der Umstände und zusätzlich noch im Dunkel interner Konflikte in den Entscheidungsgremien. Entscheidungsträger sind immer dem Gewirr der sie umgebenden Meinungsträger ausgesetzt. Oftmals treffen sie daher Entscheidungen, für die sie keine Alternative sehen, weil sie vielleicht aufgrund ihrer Kultur stark auftreten müssen, weil das von ihnen erwartet wird, weil sie es im Wahlkampf versprochen haben oder nur deshalb, weil andere mit weniger Skrupel sie ablösen könnten und so Entscheidungen getroffen würden, die vom von ihnen als falsch oder gefährlich angesehen würden. Sie treffen Entscheidungen, die für viele Mio. Menschen Konsequenzen haben, müssen daher abwägen und oftmals auch das kleinere Übel befürworten. Ich beneide keinen dieser Herren um ihre Posten in den momentan schwierigen Zeiten.
Dann sind die genannten ja nie allein unterwegs, sondern hinter ihnen stehen Mio. von Menschen, die auch Ansichten haben. Ich sagte es bereits: Eine Ansicht ist nahezu immer irreal, weil selten bis nie alle Fakten auf dem Tisch liegen werden. Was die breite Masse weiß, ist das Werk weniger Schreiberlinge in irgendwelchen Medienhäusern, die den Anweisungen und Regeln unbekannter oder verborgener Herkunft folgen. Sie legen Ereignisse und Fakten so aus, wie ihr Auftragsgeber es wünscht oder vorgibt und keiner davon ist in irgendeiner Art und Weise der „Einen Wahrheit“ verpflichtet, da selbige wohl stets „unbekannt“ ist und das wohl auch so bleiben wird.
Kennen Sie die Hintergründe des Ukraine-Krieges und alle Umstände, die zu diesem hasserfüllten Töten geführt haben? Wie steht es mit dem Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern bzw. der Hamas? Erkennen Sie die Gründe? Und wie steht es mit dem Krisenherd Taiwan und den Kontrahenten USA und China? Und das ist ja nicht alles, was so in der Welt geschieht. Wie steht es um den Konflikt USA/Kuba, wie mit dem Konflikt USA/Venezuela, wie mit dem Konflikt Israel/Iran, wie mit USA/Iran, wie mit dem endlosen Konflikt Pakistan/Indien, wie mit den Bürgerkriegen in vielen anderen Ländern? Und sind kriegerische Auseinandersetzungen die einzigen Krisen und Konflikte, über die es sich zu reden lohnt? Es scheint so, denn viele kleinere Geschehnisse auf der Welt werden erst gar nicht erwähnt in den allgemeinen Nachrichtenströmen. Wen interessieren neben den vielen Millionen Toten der Kriege die anderen Gewalterscheinungen? Wen interessieren die 30000 Morde in den USA jedes Jahr, die ebenso großen Opferzahlen in in den Staaten Latein-Amerikas, wen die hungernden Menschen in Sudan? Im Mittelmeer südlich von Europa ertrinken jeden Tag dutzende Menschen. Haben Sie schon mal die Zahlen der Suchtkranken und Suchtopfer der ganzen Welt studiert? Da bekommen sie allein schon für die USA das Grauen pur. Ich höre jetzt auf mit der Aufzählung. Es sollte klar sein, was ich auszudrücken versuchte. Kommen ihnen die innerdeutschen Probleme angesichts des Gesagten nicht auch ziemlich lächerlich vor? Das Geschehen vor der eigenen Haustüre und auf dem eigenen Konto ist halt immer näher als der Tod am anderen Ende der Welt, werden Sie sagen, aber auch das ist nicht neu.
Die politisch wirtschaftliche Perspektive: Worum geht es in den aktiven und wirtschaftlichen Kriegen der heutigen Welt? Ist es nicht so, das es überwiegend nur um die Frage geht, wer innerhalb der Staatengebilde über die Verteilung der Mittel, die erwirtschaftet werden/wurden und die Nutzung der Ressourcen bestimmt, die das Land zu bieten hat. Das ist doch nicht neu und war schon immer so. Schwierig aber wird die Lage immer dann, wenn grundlegende kulturelle Gewohnheiten wie Sprache, Religion, Mentalitäten und Volksgewohnheiten von der regierenden oder bestimmenden Seite in Frage gestellt und vereinheitlicht werden sollen. Ein weiterer Grund für Probleme kann die Korruption sein, die entsteht, wenn eine Volksgruppe allein die Regierungsverantwortung bekommt und beginnt, die anderen Volksgruppen zu benachteiligen. Auch eine geopolitische Ausrichtung, also die Neigung, sich einem der großen weltweiten Blocks anzuschließen, kann innerstaatlich zu Kontroversen führen, die nicht nur zum Bürgerkrieg, sondern bis zum Krieg der beteiligten Blockstaaten führen können. Zur Zeit haben wir zwei Staaten, in denen all diese Gründe stark hervortraten und die genau zu den angesprochenen kriegerischen Ereignissen geführt haben. Auch die Versuche, durch autonome Regionalverteilungen die angegebenen Problemstellungen zu lösen, haben nicht immer zum friedlichen Leben geführt. Und selbst in den hochentwickelten Staaten führen Sprachunterschiede, Volksgruppenzugehörigkeiten und Religionen zu steten Überdruss. Ich verweise auf Kanada, Spanien, GB, Türkei, und andere Staaten. Und auch das heutige Deutschland ist nicht frei von solchen Problemstellungen. Viele Einwanderer haben ihre Kultur mitgebracht und beharren nachdrücklich auf deren Ausübung. Und stellen sie sich vor, die Bayern oder die Friesen müssten ab sofort Hochdeutsch reden und würden bei Missachtung desselben mit Renteneinbußen bestraft. Wie groß würden die Aufstände wohl ausfallen, und könnte die Bundeswehr diese gewaltsam beenden, ohne die Einheit des Staates in Frage zu stellen? Ich habe da meine Zweifel. Mit der Toleranz gegenüber anderen Gesellschafts- und Lebensvorstellungen sieht es auch bei uns heute bei Weitem nicht rosig aus. So viel ist gewiss.
Die religiöse Perspektive: Betrachten wir das Lebensgefüge der großen Religionen, gibt es nicht mehr „die religiöse Perspektive“, sondern jede der großen Religionen besitzt eine eigene. Jedoch gibt es zwei unterschiedliche Hauptgruppen, in sich nahezu alle Religionen teilen lassen. Nahezu alle Religionen sind vereint durch ihre Grundlage, die jeweils auf überlieferten Geschichten beruhen. Ob diese erzählt weitergegeben oder geschrieben weitergegeben werden, ist dabei relativ unerheblich. Wichtig ist nur die Auslegungen der Schriften und Erzählungen. Diese kann entweder materialistisch sprich wortwörtlich, fleischlich oder aber geistig, sprich esoterisch, spirituell ausgelegt werden. Meist gehören die in Kirchen und Gemeinschaften organisierten Anhänger der ersten, die sich frei und unorganisierten Anhänger der zweiten Gruppe an. Eine weitere Unterscheidung ist die Fragestellung oder Grundannahme des jeweiligen menschlichen Seins, mit der die Religion Zugang zu ihren Anhängern findet. Beim Buddhismus ist die Fragestellung: Was ist und wie überwinde ich Leiden. Beim Hinduismus ist die Ausgangslage: Was ist für mich Gott und wie kann ich ihn verehren/für mich gewinnen? Das Christentum, das Judentum und der Islam bemühen die Grundhaltung: Als menschlicher Sünder komme ich nur dann ins Paradies, wenn ich die Gesetze der überlieferten Offenbarung befolge. Tue ich das nicht, werden ich Verdammnis und Bestrafung ernten. Die Naturreligionen verehren die Sonne, die Sterne und Tiere, die Ihnen Nahrung oder Reichtum garantieren. Damit sie wieder aufgeht morgen, damit sie weiterhin die Zukunft beleuchten und uns weiterhin zur Verfügung stehen, werden ihnen Opfer, Anbetung und Zuwendung entgegen gebracht. Und weiterhin gibt es Toten- und Ahnenkulte verschiedenster Art, die entweder für sich allein oder als Zugabe zu einer der großen Religionen gepflegt werden. Alle materialistischen Religionen versuchen, ihren Anhängern ein festes und sicheres Seinsgefüge zu vermitteln und sie so durchschaubar sprich gesellschaftsfähig zu machen. Die spirituellen Ausrichtungen, die es allein oder innerhalb aller Religionsformen gibt, empfinden diese festen Gefüge als Gefängnis und proklamieren daher ein mehr eigenständiges und gestaltbares sprich freiheitliches Weltgefüge, das trotzdem in festen, aber weiter ausgestalteten Mauern ruht. Allen Religionen ist gemeinsam, das ihre Basis auf einem unhinterfragten Glauben beruht. Der Lohn des Glaubens ist dann das Paradies, das Nirwana und der Einzug in ein ewiges Sein. Durch Gebet, Ritual und Anbetung wirke ich dabei auf auf Gott, Götter, Schicksalsgeber und Ahnen ein und erbitte Segen und Wohlwollen. Nahezu alle Gesellschaften der Welt beruhen auf solchen Glaubensgrundsätzen in mehr oder weniger engen Rahmen. Auch die, die vorgeben, nicht zu glauben, leben in ihrer Gemeinschaft mit Glaubenden trotzdem innerhalb dieser Rahmen der Überlieferungen.