Wenn wir heute die Zeitungen und Medien aufschlagen werden wir immer mehr damit konfrontiert, das Viele meinen, das alleinige Wissen über richtig und falsch zu besitzen. Dabei ist unser Wissensstand auch heute noch derart eng gestrickt, das man sich wundern muss, warum unser Lebensgefüge noch immer einigermaßen funktioniert. Erinnern Sie sich beispielsweise noch an das Wort „alternativlos“? Keine von Menschen in Bezug zur Politik getroffene Entscheidung ist alternativlos. Politik ist kein feststehendes Subjekt mit einem absoluten Geltungsrahmen. Auch wenn ich zur Zeit keine weitere Möglichkeit sehen würde, weiß ich doch nicht, ob sich schon morgen andere Möglichkeiten auftun. Und so verhält es sich auch in vielen Teilen der Wissenschaften und des gesicherten Wissens.
Einige Beispiele mögen das verdeutlichen:
Das Universums, Transzendenz, Der Mensch als Krone der Schöpfungsgeschichten, Materie, Geist und Leben, Erzählungen, Geschichten, Geschichte und Narrative, Das Unbewusste, Gewählte Methoden, Richtlinien und Verfahrensweisen, Der Tod und das Gewissen, Die Zeit und die Dauer
Das Universum
Was wir wirklich über das Universum wissen können passt locker auf eine DIN-A4-Seite. Da ist zunächst einmal die Einschränkung, die durch die begrenzte Wahrnehmungsmöglichkeit des Menschen und seiner Maschinen besteht. Alles was aus dem „uns bekannten“ Universum unsere Wahrnehmung erreicht ist auf der Interpretation der Licht- und Wellenphänomene aufgebaut, die als einzig messbaren Kräfte aus dem All unseren Planeten erreichen. Alle andere Daten und deren Gesetzmäßigkeiten entstammen Beobachtungen aus unserem Sonnensystem, zu dessen Erforschung wir tatsächlich schon als Mensch bis auf den Trabanten unseres Planeten und mit Hilfe von Maschinen bis auf einen Nachbarplaneten vorgestoßen sind. Das ist aufgrund der gesicherten Unendlichkeit des Universums 1 wissen wir nichts. So viele Stellen von Null vor und nach dem Komma für die Prozentrechnung können wir gar nicht schreiben, um die Relation unseres Wissen zur Gesamtheit ausdrücken zu können. Die größte Zahl, mit der wir rechnen können, wäre wohl ein ppq (1 aus 1015). Das wäre vergleichend ein Wissen über den Gehalt von weniger als 2 Minuten angesichts der 4,5 Mrd. Jahre, die unser Planet nach wissenschaftlichen Berechnungen (?) alt sein soll. Wäre es da nicht ehrlicher, zu sagen, wir wissen fast genau „so gut wie nichts“ über das Universum. Wir haben Vermutungen, nicht mehr. Könnte es nicht sein, das es mehr da draußen gibt und sich das vielleicht nicht alles in Licht und Wellen ausdrückt. Wir suchen gerade nach der „dunklen Materie“, also etwas, was sich uns nicht zeigt, aber irgendwie doch da sein muss, da unsere Naturgesetze und die Berechnungen dazu schon lange andere Ergebnisse zeitigen als erwartet.
Transzendenz
Dann schwärmen wir in den Wissenschaften gerne über einen Ort, einen Bereich oder eine Welt, die „Transzendenz“ heißt. Das ist lt. Wikipedia.org ein Bereich, der jenseits möglicher Erfahrung bzw. vorfindbarer Wirklichkeit liegt. Die Frage, die mir da sofort in den Sinn kommt ist doch die, „Woher wir wissen, das es so etwas gibt?“ Sie liegt doch jenseits möglicher Erfahrung und Wirklichkeit. Meist sind es religiöse Überzeugungen und deren Theorie-Bildungen (Theologie), die auf Transzendenz verweisen und sich darauf aufbauend ein Wissen darüber zuschreiben. Eine andere Wissenschaft (?) ist die Philosophie, die sich wie die Religionen aus dem „Nichtwissen können“ über Transzendenz ein „Wissen über“ gemacht hat und darauf dann ihre Theorien begründen konnte. Wie aus dem Nichts kommen dann sogenannte Transzendentalien daher, die sich von den Prinzipien des Wahren, Schönen und Guten aus der Antike ableiten und die wider allen Beobachtungen des Alltags trotzend allem Seienden zugesprochen werden. Auch der Mensch ist seiend, also existent, also da, und von wahr, schön und gut ist da, betrachtet man die Geschichte des Menschen etwas genauer, oft wenig zu erleben. Diese Transzendentalien ermöglichen es dann, Prinzipien zu begründen und diese zu transzendieren. Wenn das mal nicht ein Ringschluss genannt werden muss. Also: Warum lassen wir es nicht einfach sein, über Dinge und Gegebenheiten zu philosophieren, von denen wir wirklich nichts wissen können?
- Univers heißt ‚gesamt‘, das heißt nach gültiger wissenschaftlicher Definition (lt. Wikipedia.org) „die Gesamtheit von Raum, Zeit, Materie und Energie darin.“, wobei ‚darin‘ Unsinn ist, impliziert doch ‚darin‘ auch ein ‚draußen‘. Besser fände ich den Begriff „alles-umfassend“, wobei nach logischer Betrachtung dann Zeit und Raum keine Rolle spielen können. Zeit und Raum sind Begriffe, die eingrenzen, was bei „univers“ per Definition nicht sein kann. ↩