Es stimmt einfach nicht, das die meisten Probleme und die Sorgen durch irgendwelche von uns weit entfernte Menschen verursacht werden. Die größten Enttäuschungen und Gefahrenpotentiale gingen in meinem Leben bisher von Menschen in meiner unmittelbaren Umgebung aus, und die sind mit Familie, Beziehung, Kollegen, Vorgesetzte, Freunde und Bekannte nur unzureichend beschrieben. Und die Verfahren, die in meinem Fall sich mir als Gefahr eröffneten, waren Verrat, Mobbing, Bossing, Betrug, Diebstahl und Verleumdung. Es sind oftmals die, die einem am Nächsten stehen, die die wirklich großen Probleme verursachen. Und es stimmt nicht, das „Blut dicker ist als Wasser“, es ist zähflüssiger, widerspenstiger und farbintensiver, aber nicht dicker. Macht es wirklich einen Unterschied, ob mein Widersacher in meiner Familie wohnt oder irgendwo anders? Für mich ist das nicht so. Für mich ist ein mir feindlich gesonnener Mensch ein mir feindlich gesonnener Mensch, und mit denen habe ich nichts, aber wirklich gar nichts am Hut. Ob der mit mir verwandt ist oder in der Nachbarschaft wohnt, ob ich mit den schon mal „unter dem Tisch gelegen“ habe oder sonst etwas ist vollkommen gleich-gültig.
Mir hat auch „der böse Russe dort in Moskau“ noch nie etwas angetan, und ich verstehe nicht den Hass, den man diesem Menschen und seiner Funktion in seiner Gesellschaft entgegenbringt. Er tut dort, was alle Mächtigen in der Welt tun, und das ist nicht das Spiel, das sich damit beschäftigt, wie Harmonie in der Menschheit herzustellen sei, sondern sie spielen alle „Mensch ärgere dich nicht“ mit dem Leben von Millionen von Menschen. Wir sollten nicht so tun, als ob unsere Machthaber besser und liebevoller wären. Macht verführt und enthält eine hohe Anziehungskraft für Menschen, die sich gerade nicht durch das Vermögen zu Mitgefühl auszeichnen. Ich denke, da braucht man auch bei uns nicht lange zu suchen. Psychopathien und ähnliche Störungen gibt es in allen Machtzentren auf diesem Erdball. Wer Krieg und Gewalt als Lösung für Probleme ansieht, dessen Menschenbild ist nach meiner Einschätzung abwesend oder total verbogen. Ich empfehle, das einfach nicht weiter zu fördern. Menschen, die Gewalt als Mittel der Politik einsetzen und/oder gutheißen, erhalten von mir grundsätzlich keinerlei Unterstützung. Ich wähle sie nicht auf dem Wahlzettel und auch nicht in irgend ein Amt. Macht braucht immer Menschen, die sich der Machtausübung fügen. Gibt es diese nicht mehr, kann Macht auch keine Wirkung entfalten. Und wenn Sie jetzt fragen, wen Sie denn wählen sollen, denn es gäbe ja nur die…, dann haben Sie noch nie auf den Wahlzettel geschaut. Da gibt es neben den 5 etablierten noch 25 andere Parteien. Sie haben die Wahl. Entweder Sie wählen die, die Ihnen Angst machen, die Sie in den Sumpf hineingeführt haben und Sie sicher nicht herausziehen werden, oder Sie wählen jemand anderen. Schlimmer kann es ja wohl nicht werden.
Wir leben im Kapitalismus, und über diese Wirtschaftsform muss nachgedacht werden. Auch hier ist die Ansicht weit verbreitet, es gäbe keine Alternative. Das stimmt so nicht, und ich denke dabei nicht an irgendeinen Sozialismus/Kommunismus. Unser System ließe sich leicht reformieren, ohne das sich das durch irgendeinen Bruch, eine Revolution oder Umsturz initiieren lassen müsste. Nehmen wir einmal das liebe Geld, die Grundform dieser Wirtschaftsform. Der Kapitalismus lebt von der Vorstellung, der Besitz von Kapital allein könne Gewinne erwirtschaften. Das stimmt nicht. Vermehren kann sich Kapital nur in einer Schuldenwirtschaft, so wie sie heute fast überall auf der Welt etabliert ist. Die über Kapital verfügenden Menschen leihen gegen Zins und Zinseszins denen Geld, die über kein Kapital verfügen, dieses aber benötigen, um leben zu können. Die Gewinne werden letztlich nur von den Schuldnern erwirtschaftet. In unserer westlichen Welt ist auch die Gemeinschaft sprich der Staat ein Schuldner der Banken, womit alle Bürger und Steuerzahler zu Schuldnern werden. Was wäre, wenn wir Zins und Zinseszins abschaffen und den Banken nur noch eine Gebühr für die Vermittlung und Verwaltung von Kapital zugestehen. Und damit Kapitalhalter ihr Geld auch verleihen, wird eine Steuer auf unproduktiven Kapitalbesitz erhoben. Unproduktiv ist Geld und Kapital dann, wenn es lediglich zur Vermehrung von sich selbst eingesetzt wird. Wir versteuern also nicht das Leihen und Verleihen, sondern das Horten von Kapital. Weiterhin wäre es möglich, den Banken die Geldausgabe zu entziehen und das wieder in die Hände der Gesellschaft zu legen. Dazu gibt es die Bundesbank, bei der jeder Bürger ein Konto besäße und das seine Bar-Guthaben produktiv verwalten kann. Die gibt dann das Geld, das verliehen werden soll, an die Banken weiter, die lediglich eine Gebühr für ihre Bemühungen erhalten. Keine Zinsen, keine Zinseszinsen mehr, ich zahle lediglich zurück, was ich geliehen habe und eine Gebühr für die Verwaltung des Vorganges. Allein das würde viele Probleme der Gesellschaft dauerhaft lösen. Das ist immer noch Kapitalismus, nur ohne unendliche Geldvermehrung. Wir haben heute auf der Welt eine 20-fache Geldmenge gemessen am BSP aller Länder. Das ist störend und hat nichts mehr mit der Realität zu tun. Es kann nicht mehr Geld geben als Material, Besitz und Leistungen auf der Welt bestehen. Das ist sonst eine Bombe, die irgendwann implodiert. Die im Umlauf sich befindende Geldmenge muss durch das BSP gedeckelt sein, so das nie mehr Geld im Umlauf ist, als benötigt wird. Dafür kann nur die jeweils zuständige Staatsmacht verantwortlich sein. Übrigens: Nahezu alle Religionen verbieten das Verleihen von Geld gegen Zinsen. Das wird doch bestimmt auch früher schon einen Grund gehabt haben?
Wann immer durch eine Stadt oder einen Ort gehe, sehe ich mutwillige Zerstörungen in vielerlei Prägungen. Ob das die angesprühten Fassaden sind, zertretene Fahrräder, verkratzte Autos, zerstörte Reifendruckeinrichtungen auf Tankstellen oder weggeworfene Verpackungen jeglicher Art, es erscheint immer und überall das gleiche Bild. Was ich mich frage, ist, was hat der Täter davon, wenn er fremden Besitz zerstört, verunstaltet oder beschmutzt? Glaubt er etwa, das der Geschädigte sich ärgert und diesen seinen Ärger derart weiterleitet, in dem er dann ebenfalls irgendwelche Zerstörung anrichtet? Und wie würde die Stadt aussehen, wenn dort nur noch verärgerte Menschen herumlaufen? Der Schädiger sieht den Ärger des Geschädigten ja meist nicht einmal, so das auch Schadenfreude kein Motiv sein kann. Es gibt in meiner Gedankenwelt keinen einzigen Grund, der mich dazu motivieren könnte, fremdes Eigentum zu zerstören, und das geht vom Fahrrad über einen Mast der Stromversorgung bis zur Gas-Pipeline. Ich erreiche doch keinen Vorteil von solchen Taten. Sie sind einfach nur irreal und beruhen auf total verbogenen Phantasien. Ich kann das noch viel weiter ausbreiten. Niemand hat von einem Krieg irgendeinen Vorteil. Jeder Tod eines Menschen, jeder Verlust für Menschen ist letztlich eine Bedrohung für weitere Menschen. Es gibt Traditionen, die Rache als Ausdruck von Vergeltung proklamieren. Das ist Unsinn, denn dann müsste der Tod eines Menschen, der Verlust eines Menschen durch den Tod/Verlust eines anderen ausgeglichen werden können. Das geht nicht, denn doppelter Tod, doppelter Verlust ist kein Ausgleich, sondern nur eine Verschärfung der Ursachen und Wirkungen. Zerstörungen erwirtschaften lediglich eine höhere Belastung der eh begrenzten Ressourcen. Was zerstört wurde muss doch wieder aufgebaut, wieder hergestellt, wieder gerichtet werden. Das hat keinerlei produktiven Nutzen.
Während ich hier an diesem Artikel schreibe, hat es den scheußlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gegeben. Die Erwartungen, sich darüber in echter oder auch geheuchelter Betroffenheit zu äußern sind groß, was ich allerdings grundsätzlich für falsch halte. Es sind doch gerade die öffentlichen Berichte, Reaktionen, Aufregungen und Bekundungen, die ein Attentäter mit seiner Tat bezweckt. Jede dieser abscheulichen Taten, die durch die gesamte Medienwelt gezerrt wird ruft doch gerade dazu auf, eine solche Tat aus welchem Grund auch immer nachzuahmen. Meiner Ansicht nach gäbe es für einen solchen Wahnsinn national und international nur eine einzige einzeilige Nachricht: „In Magdeburg gab es einen Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt. Es gab Tote und Verletzte“. Lediglich im Magdeburger Anzeiger, also in der betroffenen Gemeinde, würde ein einziger Artikel erscheinen dürfen, der etwas mehr Details zu den Vorkommnissen weitergibt, was allerdings nicht bedeutet, Filmbeiträge und Interviews Betroffener dazu auszustrahlen. Was sollen Überschriften wie „die Lage im Überblick“ oder „Neue Details zu den Todesopfern“ zu Videoberichten anderes bewirken als Schaulust. So etwas ist für mich bereits ein Tabu. Ohne Öffentlichkeit gäbe es deutlich weniger Nachahmer solcher Terrortaten. Und Politiker und der anhängende Pressetross haben am Tatort überhaupt nichts verloren. Sie können Taten dieser Art egal mit welchen Gesetzen oder Vorschriften doch eh nicht verhindern. Niemand kann das. Das ist mein Standpunkt, und dabei werde ich es auch belassen.