Was stimmt nicht mit unserer Gesellschaft?

Was stimmt nicht mit unserer Gesellschaft?

Haben Sie die Frage der Überschrift jemals ernsthaft gestellt? Ist Ihre Antwort: Ja? Schon? Aber ich habe nicht soviel Zeit, mich zu informieren oder selbst nachzuforschen. Außerdem ist dieses Thema doch zutiefst frustrierend und würde meine Arbeit-Leben-Ausgewogenheit (Work-Life-Balance) in Unordnung bringen. Oder wäre sie sogar so zu formulieren: Ich verstehe die Zusammenhänge einer Gesellschaft eigentlich nicht. Ich wurstele mich daher einfach so durch, versuche nicht unangenehm aufzufallen und begnüge mich darauf, meine Wahlzettel auszufüllen und meine Steuern zu bezahlen? Das, so würde ich urteilen, wenn ich eine Antwort geben müsste, wären zumindest ehrliche Antworten, die durchaus eine vernünftige Grundlage aufweisen. Bisher blieb mir eine solche Antwort erspart. Unvernünftig allerdings wäre es meiner Ansicht nach, die oben genannte Frage gar nicht gestellt oder deren Inhalt vielleicht sogar noch nicht einmal bemerkt zu haben.



Es gibt nur wenige Autoren, die das Gefüge unserer Gesellschaft sehr klar, ohne Umschweife und ohne Rücksicht auf irgendwas oder wen in ihren Werken beschreiben. Jiddu Krishnamurti ist einer von ihnen. Daher möchte ich meine Zeilen mit einem Zitat von ihm beginnen:

Zitat aus: Krishnamurti, Was ist es, nachdem du suchst? [1. ISBN 978-3-95972-716-7, Seite 120]
Wir sind die Gesellschaft. Wir sind nicht unabhängig von ihr. Wir sind das Resultat unserer Umwelt, unserer Religion und Erziehung, unseres Klimas und unserer Ernährung, unserer Reaktionen und der unzähligen wiederholten Aktivitäten, die wir jeden Tag verrichten. Das ist unser Leben. Und die Gesellschaft, in der wir leben, ist Teil dieses Lebens. Die Gesellschaft besteht aus den Beziehungen zwischen den Menschen. Gesellschaft heißt Kooperation. Die Gesellschaft, wie sie ist, ist das Ergebnis von menschlicher Gier, Feindschaft, Ruhmsucht, Konkurrenz, Brutalität, Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit, und wir leben in diesem Muster. Um es zu verstehen und zwar nicht nur intellektuell oder theoretisch, sondern wirklich, müssen wir mit dieser Tatsache direkt in Kontakt kommen: Dass nämlich der Mensch, das heißt Sie, das Resultat dieser sozialen Umwelt ist mit ihrem ökonomischen Druck, ihrer religiösen Erziehung und so weiter. Mit etwas direkt in Kontakt zu kommen, heißt nicht, es zu verbalisieren, sondern es gründlich anzusehen.

Die Aussagen dieses Mannes, der als „Einer der größten Denker unserer Zeit (Dalai Lama) bezeichnet wurde, ist ausgesprochen ernüchternd und lässt wenig Raum für Entschuldigungen, wie sie sehr oft bei Diskussionen oder Gesprächen zu hören sind. Was aber meint er damit, „… es gründlich anzusehen?“. Er spricht ja von den sozialen Ursachen, von denen wir seiner Ansicht nach maßgeblich geprägt werden (Gier, Feindschaft, Ruhmsucht, Konkurrenz, Brutalität, Grausamkeit und Rücksichtslosigkeit), die wir aber nicht wie gewohnt nur erkennen, diese dann theoretisch mit „Betrifft mich nicht…“ abhaken und weitermachen wie gewohnt, sondern wir müssten, um sie als Ursache zu erkennen, mit ihnen in Kontakt kommen, sie gründlich ansehen. Gründlich bedeutet hier doch wohl eher „nicht oberflächlich“, nicht als Nachricht oder Wissen, sondern tiefgehend zu ergründen, was nichts anderes bedeutet als uns innerlich ohne Scham, Ekel, Vorbehalt oder gar Reue berühren zu lassen. Das ist, wenn wir genau überlegen, eine sehr hoch idealisierte und noch dazu sehr klar definierte Methode des nüchternen Erkennens. Das Problem dabei, das ich deutlich erkennen kann, ist doch wohl einerseits die Gesellschaft selbst, die dieses Erkennen ganz und gar nicht honorieren wird, das Gefüge der Gesellschaft, die notwendige Informationen dazu zurückhält, nicht genügend Zeit lässt oder sogar wie heute diese Einsicht flächendeckend mit allen Mitteln bekämpft. Die Einsichten Einzelner gab es ja in unserer gesamten Geschichte zuhauf. Sie wurden gerne gehört oder gelesen, schon bald aber nur noch belächelt und hatten keinerlei Erfolg in der Breite der Masse, die gebraucht würde, um eine Änderung bewirken zu können. Krishnamurti selbst, der Dalai Lama, Martin Luther King sind bekannte Beispiele. Es gibt weiterhin viele relativ wenig bekannte Menschen, die nur in gesellschaftlichen Nischen bekannt wurden (in Buddhismus, Zen, Yoga) und vielleicht viele andere noch, die nie mit ihren Einsichten in die Öffentlichkeit gegangen sind. Zu den bekannte Letzteren gehörte wohl auch Laotse, der sein Werk ZaoTeKing auf der Flucht in die Einsamkeit geschrieben haben soll. Die Letzgenannten zogen ein Leben im Schatten der Gesellschaft und in der Nische vor, weil sie, zu recht, Restriktionen befürchten mussten und Ruf, Familie und Arbeit nicht riskieren wollten. Bereits ein geringer Bekanntheitsgrad (Heute gerne VIP benannt…) schränkt die Freiheit eines Individuums heute mehr als deutlich ein. Es droht, mit „Kot beworfen zu werden (Shitstorm in Social Media)“ und/oder öffentlich zur Schau gestellt zu werden, sobald man etwas aussagt, was große Gruppen der Gesellschaft ablehnen. Wir erfahren das gewöhnlich in den Gesellschaftsspalten von Zeitungen, Magazinen und Internet-Medien, wo „Wer hat was gesagt?“, „Wer ist mit wem verbandelt?“, „Wer hat einen Tabubruch (sich outen) von sich preisgegeben?“ oder auch schon viel einfacher, wo ein „Wer wurde mit wem gesehen?“ oder „Hat sich auf welcher Veranstaltung sehen lassen?“ ausreichen kann, um am öffentlichen Pranger zu stehen. Hinzu kommen heute „Hausbesuche von der Polizei“, weil sich irgendein VIP durch eine Kurznachricht (Post) beleidigt fühlt oder der „Entzug seines Kontos“ durch eine unter Druck gesetzte Bank, mit der einb Kritiker Spenden einsammelt. Und einmal am Pranger gestanden zu haben kann bereits verheerende Folgen nach sich ziehen. Eines der gravierendsten Beispiele dafür ist die Geschäftsaufgabe eines hoch geschätzten Schneiders, dessen einzige „Verfehlung“ darin bestand, der Schneider zu sein, dessen Werke von einer „umstrittenen“ (Qualitätspresse) Politikerin gerne getragen werden. Er verlor nach der Parteigründung der zugehörigen Partei und der folgenden kritischen Medienaktivitäten alle Auftraggeber (Händler), die wohl nur nicht in der Nähe dieser Politikerin gesehen werden wollten. Er selbst war/ist politisch nicht aktiv, hat seine bekannte Kundin nie gesehen und wollte nur gute nachhaltige Kleidung von hoher Qualität herstellen. Ereignisse dieser Art häufen sich mittlerweile in Deutschland immer mehr. Es zeitigt mehr und mehr ein Bild, das der im Krishnamurti-Zitat genannten Gesellschaft entspricht. Hinzugefügt müssten allerdings noch die Neigungen „von Angst erfüllt sein“ , „die Unfähigkeit, Ereignisse zu verknüpfen“ und „die Bildungsarmut, die gerechte Urteile nicht mehr zulässt“. In der Summe sind diese Neigungen geeignet, eine Gesellschaft zu zerstören.

Unsere großen Problemfelder liegen doch in vielen Tatsachen begründet:

  • Da ist zunächst einmal die Organisation als Sozialstaat, was natürlich Geld kostet.
  • Dann sind wir Mitglieder in den großen Organisationen EU und NATO, die ebenfalls große Summen verschlingen. Wir sind in beiden Fällen einer der großen Sponsoren auf der Ausgabenseite.
  • Dann haben wir aus Sparsamkeitserwägungen viele Jahre lang die Instandhaltung unserer Infrastruktur vernachlässigt. Dazu kam die Wiedervereinigung, die uns viele weiteren Baustellen beschert hat.
  • Dann haben wir sowohl unsere Rentenversorgung und unsere Pflegeversorgung einerseits geplündert, andererseits mit Reformen derart deformiert, das eine ausreichende Versorgung mit Kapital nicht mehr zustande gebracht werden kann. Das Ergebnis ist Altersarmut und Pflegenotstand.
  • Ebenfalls gespart wurde in den Bereichen Schule und Bildung. Die gesetzten Reformen sollten wohl vermehrt den Konzernen vorgefertigte sprich eingestimmte Arbeitskräfte vermitteln. Das Gebot, Bildung zu vermitteln, wurde durch die Reformen nahezu unmöglich gemacht.
  • Wir haben zugelassen, das aus unserem großen Vorbild USA halbgare und nicht-durchdachte Digitalprodukte unseren Markt überschwemmen, die zum Teil ohne Sicherheitseinrichtungen (Datenschutz) daherkommen und europäische Standards ignorieren. Zusätzlich haben wir versäumt, eigene digitale Produkte zu entwickeln bzw. solche Projekte zu stützen und vor allem zu schützen.
  • Dann haben wir zugelassen, das wir die Einwanderungsproblematik, mit der sich alle europäischen Länder auseinandersetzen müssen, vollkommen ohne Regulierung forciert haben.



Wir sind heute meiner Meinung nach überwiegend der Ansicht in Deutschland, das wir ja eh keine Möglichkeiten haben, auf das gesellschaftliche Geschehen einzuwirken. Einer unter 84 Mio. hat keinen Einfluss, und daher machen wir „NICHTS“. Wir wählen weiter die bekannten Parteien, auch wenn sie uns mehr als fünfmal vera…t haben, kaufen nach wie vor die industriell gefertigten Lebensmittel und Medikamente, die sich längst als schädlich und ungesund herausgestellt haben, kaufen überteuerte Autos, Smartphones, EDV- und Mediengeräte und gehen den üblichen Beschäftigungen nach, Haus bauen, Party’s feiern, Kinder aufziehen und in Urlaub/Ferien fliegen. Nun, daran ist nichts kritisieren. Das mache ich auch, oft schlicht aus der Tatsache heraus, keine Wahl zu haben. Ein Leben ohne Smartphone ist heute extrem schwierig. Was ich anzumerken gedenke ist nicht seine Möglichkeiten nicht wahrzunehmen, sondern viel mehr seine Augen zu öffnen in den Bereichen, die eine gesunde Gesellschaft ausmachen und wo Wirkung gezeitigt werden kann. Dazu gehört unter anderem zu reagieren, wenn ich bemerke, das mir „ein über den Tisch gezogen werden“ droht. Bei dieser Firma kaufe ich nicht mehr, diese Partei wähle ich nicht mehr, deren Veranstaltungen besuche ich nicht mehr und für diese werbe ich nicht mehr. Überteuerte Produkte, Preiserhöhungen ohne Qualitätsverbesserungen, Produkte, die keine Verbesserungen enthalten außer halt „Neu“ zu sein, Abzocken (Benzinpreis in Urlaubszeiten…), überteuerte Hotelzimmer und all die anderen netten Einfälle gieriger Geschäftsleute honoriere ich nach Möglichkeit nicht. Lieber trage ich mein altes Smartphone noch Jahre mit mir herum, verzichte ich darauf, die allerneuste Software zu besitzen und auch die ganz neuen Klang-, Song- und Musikvorstellungen gehen an mir vorüber. Ich bevorzuge EDV-Programme offener Herkunft (Open Source) und repariere meine alten Geräte, statt sie wegzuwerfen. Der Grund dafür ist einfach: Sie bestehen zumeist aus robusteren Teilen, geben nicht wie wohl schon bei der Herstellung geplant nach einem Jahr den Geist auf, sind meist nur verschraubt und daher auch reparabel, während der neue Kram stets verklebt daherkommt. Ich kann also, das ist die Essenz der letztgenannten Worte, sehr wohl sehr viel tun, ohne dabei bekannt werden zu müssen.

Ich sehe ein, das das Ideal Krishnamurtis im heutigen Geschehen nahezu keine Chancen hat, Gewicht zu erhalten. Und natürlich ist es nicht immer angesagt, seine Stimme lautstark zu erheben. Aber bitte sehr, meine Damen und Herren, Sie haben einen Geldbeutel, dessen Öffnung sie sehr wohl in der Hand haben. Sie haben weiterhin eine Wählerstimme, um die mittlerweile mehr als 30 Parteien werben. Und Sie erkennen doch, wenn ein Anbieter sich auf zwei Gleisen bewegt: Er wird zum Beispiel teurer und immer schlechter in der Qualität. Reagieren Sie darauf, auch ohne Wortmeldung. Allein damit werden Sie bereits etwas bewirken.

Sehr viele Neuerungen, auf die wir nahezu nicht mehr zu verzichten bereit sind sind bei genauem Hinsehen doch wohl nicht ganz das, was angepriesen wird. Vieles wird kostenfrei angeboten, was zunächst einmal ihrem Geldbeutel nutzt, aber gesellschaftlich einem Missbrauch Tür und Tor öffnet. Nahezu alle Social-Media-Angebote erscheinen in dieser Kategorie. Nun brauchen Sie nicht darauf zu verzichten. Vieles ist ja nützlich. Nutzen Sie diese doch bitte so, das andere Menschen dadurch nicht zu Schaden kommen. Diese Medien erzeugen ihre Geldmacht mit Werbeangeboten, die aus ihren Nachrichten (Posts) herausgefiltert werden. Machen Sie mal den Versuch, zum Beispiel über Facebook bei einem Freund eine Leiter auszuleihen und lassen Sie von dort ein-zwei Absagen zurücksenden. Wie lange wird es wohl dauern, bis Ihnen Leitern auf Internetseiten angeboten werden? Woher kommen eigentlich die ganzen Spam-Mails. Woher haben die Ihre Adresse? Selbst Gemeindeverwaltungen verkaufen diese mittlerweile, obwohl sie sonst mit großem Gehabe Datenschutz anmahnen. Machen Sie den Test, öffnen Sie ein neues E-Mail-Konto und nutzen Sie dieses nur für Mails zu einer ganz bestimmten Firma, Verwaltung oder Institution. Wie lange dauert es, bis sie Spam-Mails erhalten? Was glauben Sie? Schauen Sie mal bei Amazon nach ganz besonderen Produkten. Wann glauben Sie werden Ihnen diese via Mail oder in den Angeboten im gesamten Netz unterbreitet. Alle diese kostenfreien Apps arbeiten nach diesem Prinzip. Sie müssen aber gar nicht verzichten, sondern sich der Lage lediglich bewusst sein und einfach zügig ins Spam löschen. Ich reagiere auf kein einziges Angebot über diese Wege. Lieber kaufe ich bei einem anderen Anbieter oder, falls das nicht möglich ist, gehe direkt zum Shop. Das Sabotierten der unangeforderten Werbung genügt meist schon, um diesen Missbrauch langfristig abzustellen. Die Ergebnisse solcher Werbeaktionen werden nämlich verfolgt und bewertet. Bekommen Sie noch unangefordert Kataloge über die Post in den Briefkasten? Ich empfehle die einfache Variante: Mülltrennung und ab in die Papiertonne. Kurz zusammengefasst: Wenn Sie sich weigern, auf Werbung zu reagieren, die von Ihnen nicht angefordert oder erwünscht wurde, werden Sie langfristig diese Methode abstellen. Die Erfolge solcher Verkaufsmethoden werden statistisch erfasst und ausgewertet. Fällt die Erfolgsquote der Werbemaßnahmen auf Null, wird kein weiteres Geld investiert. Es liegt an Ihnen, nicht an den Agenturen, ob das so weiter geht oder nicht.

Wir haben in den letzten Jahren einen steten Anstieg der Aktivitäten zu verzeichnen, die sich mit Digitalisierung beschäftigen. Ohne die Verbindung Handy-Internet ist nahezu kein Zahlungsverkehr mehr möglich. Nun ist es ja so, das Sie Zahlungsverkehr brauchen, um ein gesellschaftliches Leben zu führen. Alles mit Bargeld abzuhandeln geht nicht mehr oder nur noch in kleineren Beträgen. Außerdem wird Bargeld wohl bald der Vergangenheit angehören. Was also können Sie tun, wenn Sie mit der KontoApp und den Sicherheitsabfragen nicht mehr zurecht kommen? Ich empfehle Ihnen, einen Termin bei Ihrer Bank zu vereinbaren und sich dort umfassend erklären zu lassen, wie der digitale Kram funktioniert. Hat Ihre Bank keine Filialen mehr, kommen Sie wahrscheinlich nicht um einen Kontenwechsel herum. Schauen Sie, wo es noch Sparkassen oder Bankfilialen in Ihrer Umgebung gibt und wechseln Sie, indem Sie dort mal hingehen und sich beraten lassen. Und führen Sie ein Notizbuch, zum Beispiel auf dem Smartphone, das Sie aber sorgfältig verwahren müssen. Irgendwo und -wie müssen die ganzen Zugänge verwaltet werden. Ihre Kinder oder Enkel beraten Sie gerne. Kein Mensch kann sich Hunderte von Zugangsdaten merken.

Apropos Digitalisierung: Digitale Daten werden immer wieder mal abgegriffen und für irgendwelchen Unsinn, meist Werbung, verwendet. Da sind Sie bei Apple (dem angebissenen Apfel), bei Google (Der Datenkrake) und bei Windows (den Fenstern, die Sie nicht schließen können) eigentlich an der falschen Adresse. Alle diese Anbieter und deren Programme (Software) benötigen Sicherheitsprogramme, die Sie zusätzlich kaufen müssen und mühsam aktuell halten müssen. Die einzige Alternative sind Open-Source-Programme, die nahezu auf jedem Rechner installiert sein können. Ich persönlich bevorzuge die Linux-Programme, die auf der Basis Ubuntu laufen sowie die Browser Firefox, die Suchmaschine Duck-Duck-Go und den E-Mail-Verwaltung von Thunderbird. Die gibt es alle kostenlos (Spenden werden gerne angenommen), werden ganz leicht und einfach aktualisiert (Dass ist notwendig, denn die bösen Jungs schlafen nicht…) und haben im Prinzip alles, was ein Rechner haben muss, um aktuell und sorgenfrei damit arbeiten zu können. Sie kommen damit zur Bank, können Nachrichten und anderes lesen, können Informationen einholen, schreiben, notieren, mailen, posten, über Video konferieren oder schwätzen und was sonst noch alles. Ganz genau wie die teuren Programme, nur viel einfacher. Und Sie brauchen dafür auch keine teuren Rechner. Ein altes ausgemustertes Gerät genügt meist schon. Informieren Sie sich. Entweder es findet sich jemand, der das installieren kann oder Sie können zum Beispiel vorgefertigt bei Tuxedo kaufen. Dann sind Sie auf der ganz sicheren, aber auch etwas teureren Seite.



Es wird viel geredet über die Internetplattform Amazon, die einerseits den Bücherläden eine fast übergroße Konkurrenz macht und die andererseits ihre Steuern im Ausland entrichtet. Nun, auch hier müssen Sie gar nicht verzichten. Ich zum Beispiel suche gerne und viel bei Amazon im Sektor Bücher, bestelle und kaufe aber bei Gebrauchtbuchhändlern oder direkt beim Verlag. Weiterhin nutzen viele kleine Händler das Bestell- und Abrechnungssystem von Amazon, um gezielt Nischenwaren an den Kunden zu bringen. Dazu haben sie und wir nahezu keine Alternative. Sie bekommen diese speziellen Waren nicht in einem Laden oder über eine eigene Webseite an den Mann. Der eigene Laden rechnet sich nicht und eine eigene Webseite zu unterhalten ist aufwendig. Ich kenne nur eine einzige Buchhandlung, die versucht, wie Amazon einen umfangreichen Service übers Netz anzubieten. Sie werden, wenn Sie im Laden kaufen wollen, stets auf einen zusätzlich Bestellprozess verwiesen, der sie nach Tagen nochmals in den Laden zwingt und die nahezu immer teurer ist. Meine Ansicht: Dann kann ich direkt auch selbst bei Amazon bestellen. Außerdem kann ich dann durch das größere Angebot die Preise besser vergleichen und komme deutlich preiswerter davon. Ich verstehe die Sorge, die erklärt, auf Amazon zu verzichten. Aber bitte, es müsste dazu eine Alternative angeboten werden. Meine Lieblingsjeans gibt es nur in wenigen Läden. Manche Elektroteile bekomme ich nur übers Netz und von Ersatzteilen für zu reparierende Geräte will erst gar nicht anfangen. Das ist ohne Online zu agieren mehr als frustrierend. Also ich habe nichts gegen Amazon, warum auch? Können Sie mir eine einzige brauchbare Alternative nennen? Ich kenne keine. Warum entwickelt in Europa niemand eine Plattform, auf der kleine Unternehmen ihre Produkte weitgefächert anbieten können? Warum entwickelt niemand eine Plattform, die Zahlungsprozesse sinnvoll abzuwickeln vermag? Und die dritte Frage: Warum sollte ich also zu deutlich teureren und weniger Kunden-orientierten Anbietern wechseln?

Soweit zu den Einstellungen, mit denen Sie ohne großen Aufwand etwas zur Verbesserung der Gesellschaft beitragen können, ohne auf Ihre Vorteile verzichten und ohne mit negativen Bekanntheitsmotiven rechnen zu müssen.

Bei den Problemstellungen, auf die Ihr Einfluss nahezu „null“ sein wird wie zum Beispiel bei der Kriegs-, Bildungs-, Gesundheits-, Außen-, Medien-, Finanz-, Verkehrs- und Geopolitik muss ich auf Ihre Verantwortung als Wähler verweisen, da nahezu alle anderen Wege verbaut sind. Demonstrationen sind in Zeiten des Internets keine meinungsbildende Quelle mehr. Es gibt Gegendemonstrationen, es werden Teilnehmerzahlen klein- oder groß geredet und über manche Veranstaltungen erfahren sie in der Qualitätspresse einfach wenig bis nichts. Es gehört halt nicht in deren Meinungsstall, darüber informativ zu berichten. Wählen Sie, wenn Sie zur Wahl gehen, die Partei, die Ihre Vorstellungen von Gesellschaft umzusetzen bereit ist. Eine andere Wahl haben Sie nicht. Ihr Fokus sollte dabei auf fünf Fragen beruhen: 1. Was sagen die Parteiprogramme und Parteiführer? 2. Was machten sie letztens, nachdem sie gewählt wurden? 3. Was nutzt es mir, wenn sie ihre Versprechen umsetzen würden? 4. Wie haben sie das in der weiten Vergangenheit umgesetzt? 5. Wie oft wurde ich von ihnen schon enttäuscht? Und wenn alle großen Parteien dann nicht mehr in Frage kommen, wählen Sie eine kleine. Die Stimme ist nicht verloren! Sie können sich umfassend informieren, sie können Lesen, Recherchieren, Auswählen und ihre Meinung gestalten wie immer auch Sie das wünschen. Und ich empfehle dabei, nicht nur den eigenen Meinungsstall zu konsumieren, sondern sich auch hier und da die anderen Ställe anzusehen. Es lohnt sich sogar, die Meinung ihrer Feinde sprich Andersdenkenden anzuschauen, nachzulesen und zu recherchieren. Zu wissen, was der Feind denkt ist immer ein Vorteil. Es erfordert Kraft, ja, es erfordert Geduld, oh ja, und es erfordert auch Überwindung, ja bestimmt, aber es lohnt sich. Jede politische Richtung, jedes Wirtschaftsunternehmen, jeder Staat und jede Gesellschaft arbeitet heute mit Propaganda. Und ich bin mir sicher, auch Ihr Meinungsstall macht das. Dazu wurden die Sozialwissenschaften mal gegründet. Mit ihnen wird erforscht, wie sich eine Masse verhält, wie Meinungen entstehen und welche Grundlagen das alles hat. Und damit erfährt der Auftraggeber der Studien nicht nur, wie er sozialer sein kann, sondern auch, wie die Masse benutzt und gesteuert werden kann, sei es als Konsument (Werbung), als Wähler und sogar als Hilfesuchender. Und sie haben nur zwei Möglichkeiten, damit umzugehen: Sie informieren sich wie oben beschrieben oder sie werden manipuliert und ausgenutzt. So einfach sehe ich das. Sie sind der Souverän. Wie wollen sie diese Aufgabe der Demokratie meistern, wenn Sie nicht umfassend informiert sind? Das ist logisch, oder? Nutzen Sie das Internet. Dafür ist es da!

Und zu Abschluss noch ein paar Schlagworte [1. Überschriften aus einer Studie von Swiss Propaganda Research vom Oktober 2016. Es lohnt sich, das mal durchzulesen.], mit der Sie Propaganda erkennen können:

Redaktionelle Techniken

a. Themenauswahl: Einseitige Auswahl, Gewichtung oder Platzierung, b. Schlagzeilen: Einseitige Wahl von Titel, Untertitel oder Zwischentitel, c. Konfliktparteien: Einseitige Zuteilung von Text oder Redezeit, d. Drittquellen: Einseitige Auswahl oder intransparente Kennzeichnung, e. Interviews/Gäste: Einseitige Auswahl, Bezeichnung oder Gesprächsführung, f. Kontext: Sinnverändernde Auslassung von Kontextinformation

Sprachliche Techniken

a. Unterstellungen; unbelegte oder falsche Behauptungen, b. Manipulative Wortwahl, Formulierungen, Bezeichnungen, c. Manipulative Suggestionen, Insinuationen [2.Das Wort Insinuation und das zugehörige Verb insinuieren bedeutet wörtlich „an den Busen bringen“, also „an das Herz legen“ oder „nahelegen“, ursprünglich sowohl im Sinn einer Schmeichelei als auch einer förmlichen Eingabe. Wikipedia (DE)] , Assoziationen, d. Manipulative Übersetzungen und Zitierungen

Audiovisuelle Techniken

a. Manipulative Verwendung von Bild-, Ton- oder Filmmaterial, b. Manipulative Bearbeitung von Bild-, Ton- oder Filmmaterial, c. Manipulativer Einsatz von Hintergrundmusik, d. Manipulative Mimik, Gestik, Intonation

Weitere Techniken

a. Berufung auf Autorität oder Prestige, b. Diffamieren; Diskreditieren; Verhöhnen, c. Idealisieren; Bagatellisieren; Verbrämen, d. Emotionalisieren; Personalisieren; Pauschalisieren, e. Andere